Diätplan der Niedrigen FODMAP-Diät
Die FODMAP-Diät ist nicht der Verzicht auf kohlenhydratreiche Lebensmittel, sondern die Erstellung eines individuellen Ernährungsplanes. Dieser soll FODMAP-reiche Nahrungsmittel so weit wie möglich in die Mahlzeiten integrieren und gleichzeitig Magen-Darm-Beschwerden reduzieren.
Details zur niedrigen FODMAP-Diät
Vorgehensweise
Die FODMAP-Diät ist nicht der Verzicht auf kohlenhydratreiche Lebensmittel, sondern die Erstellung eines individuellen Ernährungsplanes. Dieser soll FODMAP-reiche Nahrungsmittel so gut es geht in die Mahlzeiten integriert und dabei gleichzeitig Magen-Darm-Beschwerden reduzieren. Mit Hilfe folgender drei Schritte soll dieses Ziel erreicht werden:
- Ermittlung einer guten FODMAP-Verträglichkeit: Wird ein Vertreter einer FODMAP-reichen Lebensmittelgruppe gut vertragen, sollte dies auch auf die anderen Lebensmittel dieser Gruppe zutreffen.
- Ermittlung einer schlechten FODMAP-Intoleranz: Verursacht ein getestetes Lebensmittel bereits in geringer Dosis große Beschwerden, trifft dies wahrscheinlich auf die gesamte Gruppe zu. Die komplette Lebensmittelgruppe sollte daher gemieden werden. Da sich Lebensmittel-Unverträglichkeiten allerdings im Laufe der Zeit verändern können, sollte die FODMAP-Intoleranz zu einem späteren Zeitpunkt erneut getestet werden.
- Wiedereinführung und Ermittlung von FODMAP-Toleranzgrenzen: Werden bestimmte Lebensmittel nur in Maßen vertragen, soll während der Diät versucht werden, die individuelle Verträglichkeitsdosis zu ermitteln.
NFD – Restriktionsphase
Führt die initiale Diät nicht zu den gewünschten Erfolgen, kann ein anderer Weg eingeschlagen werden. In diesem Fall wird empfohlen für vier bis acht Wochen komplett auf alle FODMAP-reichen Lebensmittel zu verzichten. Die NFD-Restriktion ist zwar keine dauerhafte Lösung, dennoch kann diese temporäre Diätmaßnahme gute Erfolge erzielen. Zeigt diese Diät innerhalb von 4–6 Wochen keine positiven Effekte, sollte die NFD-Restriktionsphase abgebrochen werden. Es wird empfohlen, nach anderen möglichen organischen Magen-Darm-Erkrankungen (z. B. Pankreasinsuffizienz oder Gallensäuren-Malabsorption-Syndrom) zu suchen. In der unteren Tabelle finden Sie die Lebensmittel, die während der Restriktionsphase vermieden werden sollen. Sie finden auch hier die Information, welche Lebensmittelgruppe durch einen negativen Atemtest weiterhin verzehrt werden kann.
Lebensmittelgruppen und FODMAP-reiche Lebensmittel (zu vermeiden)
- Getreide:
- Weizen, Gerste, Roggen
- Hülsenfrüchte & Nüsse:
- Linsen, Bohnen, Kichererbsen, Soja, Erbsen
- Mehr als 10 Stück von Pistazien, Cashewnüsse, Mandeln
- Gemüse:
- Artischocken*, Chicorée*, Spargel, Blumenkohl, Knoblauch*, Lauch*
- Pilze, Zwiebeln*, Frühlingszwiebeln*, Schalotten, Schneeerbsen, Sellerie
- Süßkartoffel, getrocknete Tomaten, Zuckerschoten
- Obst:
- Äpfel, Aprikosen, Birnen, Brombeeren, Kirschen, Feigen, Jackfrucht
- Mangos, Nektarinen, Pfirsiche, Kakis, Pflaumen, Tamarillo
- Wassermelone, Trauben, Johannisbeeren, Bananen, Litschi
- Milchprodukte:
- Normale Milch (Schafe, Kuh, Ziege und Büffel), Eis, Weichkäse, Joghurt
- Süßstoffe:
- Isomalt, Sorbit, Mannit, Xylit, Maltit, Lactit
- In Lebensmitteln wie z. B. zuckerfreien Süßigkeiten, Kaugummis, Marmeladen, Produkten für Diabetiker
- Sonstiges:
- Tees (Oolong, Kamille, Fenchel), Inulin (Zichorienwurzel), Johannisbrot
- Alkohol: Sherry, Portwein, Rum, süße Weine
Literaturquelle: Catassi C, et al., 2015; Vakil N., 2018
*- Lebensmittel können nur frisch, gefroren oder getrocknet aber nicht aus Dosen verzehrt werden. Lebensmittelallergien sowie andere Lebensmittelunverträglichkeiten (u.a. gegen Histamin) können durch Laktose-, Fruktose- und Sorbit-Atemtests nicht berücksichtigt werden. Es wird empfohlen, Lebensmittel aus der getesteten Gruppe mit Vorsicht zu verzehren. Bei Beschwerden sollen andere Unverträglichkeiten diagnostisch abgeklärt werden.
Präzision statt Unsicherheit
Mit unserem Atemtestprofil kannst Du vier der häufigsten Kohlenhydrat-Intoleranzen gezielt abklären.
Das Beste daran ist, dass Du bei negativen Testergebnissen etwa 80 % der bisher gemiedenen Lebensmittel wieder unbesorgt genießen kannst – ohne unnötigen Verzicht. Die Atemtests sind auch einzeln erhältlich.
Unsere Tests im Detail:
- Getreide:
Inulin-Atemtest – Diagnostik einer Gluten- und Fruktan-Intoleranz. - Hülsenfrüchte & Nüsse:
Derzeit nicht möglich – diese Lebensmittel solltest Du vermeiden. - Gemüse:
Inulin-Atemtest – Diagnostik einer Fruktan-Intoleranz. - Obst:
Fruktose- und Sorbit-Atemtests – Diagnostik einer Fruktose- und Sorbit-Intoleranz. - Milchprodukte:
Laktose-Atemtest – Diagnostik einer Laktose-Intoleranz. - Süßstoffe:
Sorbit-Atemtest – Diagnostik einer Sorbit-Intoleranz. - Sonstiges:
Derzeit nicht möglich – diese Lebensmittel solltest Du vermeiden.
NFD – Wiedereinführungsphase
Da die Wiedereinführungsphase bislang nur wenig erforscht ist, gibt es hierfür noch keine standardisierten Protokolle. Deshalb ist es wichtig, die Wiedereinführung individuell abzustimmen und FODMAP-reiche Lebensmittelgruppen über einen festgelegten Zeitraum hinweg zu testen (siehe unten). Aufgrund der unterschiedlichen Verdauungsprozesse muss jede FODMAP-Untergruppe einzeln untersucht werden. Zwischen den Testtagen muss dabei eine Pause eingelegt werden, bis die Effekte der zuvor untersuchten FODMAP-Gruppe verschwunden sind. Nur so kann eine eindeutige Diagnose gestellt und mögliche Wechselwirkungen vermieden werden.
Die Wiedereinführung von Lebensmitteln kann dabei individuell auf die Bedürfnisse und Präferenzen der Patient:innen zugeschnitten werden. Wird eine Unverträglichkeit bestimmter Nahrungsmittel vermutet, können diese zu einem späteren Zeitpunkt getestet werden. Wird hingegen eine bestimmte Lebensmittelgruppe gerne konsumiert oder ist für den Erhalt der Gesundheit relevant (wie z.B. Produkte aus Getreide für bessere Kontrolle der Zuckerwerte für Diabetiker), kann diese im Umkehrschluss natürlich ebenfalls zuerst getestet werden.
Verträglichkeit Schritt für Schritt testen
In den Arbeiten von C. Tuck und J. Barrett wird ein systematischer Plan zur Wiedereinführung FODMAP-reicher Lebensmittel vorgestellt. Hier erfährst Du, wie Du gezielt testen kannst, welche Lebensmittel Du verträgst.
Wie funktioniert das Testen?
Die FODMAP-reichen Lebensmittel (siehe NFD-Restriktionsphase) vermeidest Du weiterhin. An Testtagen ergänzt Du Deine Diät durch die Einführung eines einzelnen Testlebensmittels. Zwischen den Tests solltest Du immer eine Pause von zwei bis drei Tagen einhalten, um Deinen Körper zu entlasten und klare Ergebnisse zu erzielen.
So führst Du den Test durch:
Teste jeweils nur eine FODMAP-Gruppe in der empfohlenen Menge und Dauer. Bei schlechter Verträglichkeit stoppst Du das Testen dieser Lebensmittelgruppe. Wenn Du eine gute Verträglichkeit feststellst, erhöhst Du nach drei initialen Testtagen die Menge um 50 % für weitere zwei Tage. Notiere alle Beschwerden und Deine individuelle Toleranzgrenze. Verträgliche Lebensmittel kannst Du nach der Pause kombinieren. Zum Beispiel kannst Du Honig, den Du gut vertragen hast, mit Vollkornbrot testen.
FODMAP-Testplan – Lebensmittel und Mengen:
- Fruktose: ½ Mango oder 1 Teelöffel Honig
- Laktose: ½ Tasse Milch oder 200 g Naturjoghurt
- Sorbit: 1/3 – ½ Avocado oder 1 Aprikose
- Mannit: ½ Tasse Pilze oder ½ Tasse Blumenkohl
- Fruktose + Sorbit: ½ Apfel oder ½ Birne
- Fruktane Weizen: 1 Scheibe Vollkornbrot oder 1 Tasse Nudeln
- Fruktane: ¼ – ½ Knoblauchzehe oder 1 Zwiebelring
- Galacto-Oligosaccharide: ½ Tasse Linsen oder 2 Esslöffel Kichererbsen
Testdauer und Pausen:
Die Testdauer pro Lebensmittel beträgt 1-mal täglich über 3 Tage. Eine Ausnahme bilden Weizen-Fruktane und Galacto-Oligosaccharide – hier testest Du zum Beispiel eine Scheibe Vollkornbrot jeden zweiten Tag, insgesamt über 6 Tage. Zwischen den Tests solltest Du immer eine Pause von zwei bis drei Tagen einlegen.
Gut zu wissen:
Außer Schritt 8 kannst Du alle anderen Schritte des FODMAP-Testplans überspringen, wenn ein oder mehrere Atemtests unauffällig sind. Lebensmittel, die Du gut verträgst, kannst Du anschließend wieder in Deine Ernährung integrieren.
Unsicher, was Dir hilft?
Mit unseren Atemtests kannst Du vier der häufigsten Kohlenhydrat-Intoleranzen präzise abklären. Bist Du Dir unsicher, welche Lebensmittel Deine Beschwerden verursachen? Unser ganzheitliches Therapiekonzept bietet Dir eine strukturierte Lösung, um Deine Beschwerden nachhaltig zu lindern.